COVID-19: Ihre Fragen - Unsere Antworten
Wir sind ein familiär geführtes Unternehmen und führen 2 Pachtbetriebe in Berlin und auch wir sind von der Coronakrise stark betroffen. Nun fehlen uns die nötigen Einnahmen und wir können unsere Kosten nicht mehr decken. Welche Möglichkeiten haben wir?
Vielen Dank für die Zusendung Ihrer Frage.
Grundsätzlich würden wir Ihnen raten zunächst das Gespräch mit dem Verpächter/-mieter zu suchen. Die aktuelle Krise trifft sowohl Mieter als auch Vermieter, denn auch letzterer muss diverse Rechnungen bezahlen. Eventuell lässt sich gemeinsam eine Lösung finden.
Der größte Kostenpunkt ist neben den Pachtzahlungen das Personal. Hier hat die Bundesregierung alle Weichen für das Beantragen der Kurzarbeit gestellt. Leider kann momentan keiner voraussagen, wie lange die Situation anhalten wird. Wie Sie bestimmt aus eigener Erfahrung wissen, war es schon vor der Krise nicht einfach, gutes Personal im Tourismusbereich zu finden. Daher würden wir davon abraten, sich jetzt von Ihren Mitarbeitern zu trennen. Reden Sie mit Ihren Mitarbeitern und erklären Sie Ihre individuelle Situation, dadurch schaffen Sie nicht nur Verständnis für aktuelle Maßnahmen und Einschnitte, sondern fördern die Mitarbeiterloyalität für die Zeit nach Corona.
Sollten die aktuellen Einnahmen die Ausgaben nicht decken, sollten Sie über eine Betriebsschließung oder alternative Nutzungen nachdenken. Bitte besprechen Sie jede Änderung der betrieblichen Abläufe mit dem Eigentümer Ihres Hotels. In der Regel besteht eine so genannte Betriebspflicht, die Einschränkung oder vollständige auch vorübergehende Schließung kann im schlimmsten Fall zur Kündigung des Pachtverhältnisses führen, auch wenn diese aufgrund der gesetzlichen Beschlüsse derzeit nicht wirksam wäre.
Sehen Sie sich auch die Verträge mit Ihren Dienstleistern genau an. Eventuell gibt es den einen oder anderen Vertrag, den man vorübergehend pausieren kann. Bedenken Sie aber bitte, dass Ihre Lieferanten in der gleichen Situation sind wie Sie und hier ein Miteinander zielführender ist. Manche bieten jedoch von sich aus bereits das Erlassen der monatlichen Zahlung (z.B. Sky).
Eine weitere Idee wäre, Speisen und Getränke, die abzulaufen drohen, zu spenden. Hieraus ergeben sich zwar keine Einnahmen, allerdings könnte eine Spendenquittung das zu versteuernde Einkommen reduzieren.
Letztlich könnten Sie über eine temporäre Umnutzung nachdenken, denn auch hier gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Gerne steht Ihnen unser Team für weitere Fragen zur Verfügung.